Sonntag, 25. November 2012

Unsere große Liebe, Mount Maunganui!

Mount Maunganui


In Hamilton erklärten wir Tauranga als unser nächstes Reiseziel. Mittlerweile wollten wir uns auch endlich eine Arbeit suchen, was sich leider als recht schwierig erwies. Wir buchten uns ein paar Nächte in einem Hostel in Tauranga, Montag bekamen wir allerdings die Nachricht, dass dort keine Betten mehr frei seien. Also war Spontaneität gefragt und so kamen wir nach Mount Maunganui, dem Vorort Taurangas. Das war am 6. November- und wir sind noch immer hier. Denn dieser Ort ist perfekt- unser Hostel, das Mount Backpackers, ist toll und wir laufen nur 2 Minuten zu dem wunderschönen Strand. Mount Maunganui ist so ein typisches entspanntes Surferörtchen. In den ersten Tagen war das Wetter so gut, dass wir uns meistens einfach an den Strand legten und uns sonnten. 


Zum Thema Arbeitssuche ergab sich hier auch etwas. Ein Inder suchte Leute zum Flower Picking. Also trafen wir uns mit ihm an seiner Plantage und hörten uns mit ca. 50 anderen Backpackern die übertrieben lange Einweisung an. Das war ein ziemlich komisches Szenario, wie da dieser dicke Inder die verschiedenen Stadien der Knospen erklärte und uns eintrichterte, welche wir pflücken durften und welche nicht. Er war eh schon genervt, weil sich 8 von den 10 Autos mit Backpackern auf dem Weg zu ihm verfuhren, später fuhren auch noch zwei Mädchen ihren kleinen Bus in den Graben neben der Plantage (glücklicherweise waren genug motivierte junge Männer da, die sie heldenhaft zurück auf die Straße schieben konnten ;). Zwei Tage Arbeit und jede Menge aufgestauter Hass meinerseits später, entschieden wir uns gegen diese Arbeit, denn wir mussten insgesamt ca. 1,5 h Fahrtzeit über uns ergehen lassen, bekamen kein Spritgeld und wurden mit 4,25 NZ$ pro gepflückten Kilo (Blumenknospen!!) SO schlecht bezahlt (eigentlich gibt es in NZ einen Mindestlohn von ca. 14 NZ$, wir haben in einer Stunde ca. ein Drittel davon bekommen), dass wir es gleich lassen konnten. Somit suchen wir nun wieder nach einer guten Arbeit.

Spaß hat man hier trotzdem immer. Unsere Hostelgemeinschaft ist entspannt, mittlerweile kennt jeder jeden. Wir haben hier eine fette Hostelkatze, die Honda heißt, aber von jedem Boris genannt wird. Ich mag Katzen zwar nicht, aber diese ist so fett und faul und deshalb ziemlich lustig. Unser Hosteldaddy Stuart ist der Beste, er lernt immer ein bisschen Deutsch und gibt sich Mühe, jeden einzelnen Namen seiner Gäste zu kennen. Kochen tun wir hier jeden Tag, wir lassen uns immer mehr einfallen. An den letzten Sonntagen gingen wir immer zum Farmers Market und deckten uns mit Obst, Gemüse und Brot ein. Auf unserer Straße sind zwar lauter Bars, aber die Getränke sind für unsere Verhältnisse einfach zu teuer, weshalb wir meistens eine gemütliche Runde im Hostel haben. Einen Abend waren wir in der Karaoke- Bar, weil zwei Leute aus dem Hostel so gern singen wollten, was dann letztendlich wirklich nicht sehr gut geklungen hat. Als ich wieder weg war, sang Cindy auch noch, das fand ich ein bisschen böse von ihr! Die Bars hier schließen auch schon um 1 Uhr nachts, so ein Schwachsinn. Den schlechtesten DJ aller Zeiten durften wir in einem Pub erleben- DJ Harry Potter. Das war wie Bad Taste, nur ernst gemeint. 


Da wir ja kleine Sparfüchse sein müssen und uns trotzdem möglichst abwechslungsreich kleiden wollen, gingen wir in einem riesigen Second Hand Shop einkaufen. Nach Stunden voller Kramen und Suchen und Anprobieren wurde jeder von uns fündig und so konnten wir uns für wenig Geld mal wieder neu einkleiden.

Vor ein paar Tagen haben Cindy und ich uns kleine Longboards gekauft, mit denen man auf der Straße am Strand toll rollen gehen kann. Emilio holte sich einen Cruiser.
Einen Tag setzten wir uns auf die hiesige Halbinsel, um uns die Sonnenfinsternis über Neuseeland anzuschauen. So saßen wir auf den Felsen, einige Meter über dem Pazifik und versuchten, etwas zu erkennen. Leider war es keine totale Sonnenfinsternis, wodurch wir leider nicht soo viel sahen, aber die Umstände waren natürlich traumhaft ;)
Alles in allem ist es hier einfach wundervoll, wir genießen die Landschaft, das Wetter, das Essen und die Leute. Mit einem guten Job, wäre alles perfekt ;)


Und hier folgt ein kleiner Gastbeitrag vom Julian, der den letzten Abend gern aus seiner Sicht in unserer Sicht schildern würde (Für die nächsten Zeilen sind wir nicht verantwortlich. Wir entschuldigen uns trotzdem schon in weiser Voraussicht für sinnlose und vulgäre Unwahrheiten):


„Montagnacht, gute Nacht! Der Abend fing eigentlich ganz harmlos an. Die süßen Jungs ließen sich ein paar Biers und Weins raus und alles war noch ganz chilleaxt, bis es plötzlich zu einer mysteriösen Wendung kam. Irgendein Knilch wechselte einfach von den lässigen Reggaebeats zu extrem pushendem Skrillexhardcoredupstep → Eskalation sein Daddy lan! Nachdem wir uns vollends die inzwischen nass verschwitzen Klamotten vom Leib gerissen haben (ja, es war schon etwas frisch) gab es kein Halten mehr! Die gemütliche Runde mutierte zu einem besoffenen, rauffreudigem, tanzendem, leicht monarchistisch veranlagtem Pöbel mit Joao, dem mächtigen Brasilianer als Imperator! Es wurden heftige Laserschwertkämpfe ausgefochten und gewonnen. Nachdem die Rebellen erfolgreich zurückgeschlagen wurden und Joda endlich seinen Toast aufgegessen hatte, folgte eine 87 minütige leidenschaftliche Diskussion mit Günter Netzer über Kunstrasen (wir sind dagegen). Diese wurde aber beendet als völlig unerwartet Peter Maffay auftauchte. Ein geiler Typ dieser Peter. Er sang uns alle Tabalugahits vor und konnte gar nicht aufhören, uns mitzuteilen, wie sehr er sich fReut, dass eR heute hieR sein kann und so viele neue FReunde findet! ________________________________________ Es folgte ein langer, langer Blackout. Ich muss am nächsten Morgen aufgewacht sein, als der Bingo Bongo Bär die Türe zugeschlagen hat. (Der Bingo Bongo Bär ist der Bär, der dir nach 'nem Suff die ganze Nacht auf den Kopf trommelt, dir anschließend in den Mund scheißt und danach auch noch Geld aus deinem Geldbeutel klaut ---> ein blöder Wixxer!) Momentan versuche ich immer noch mit meinem Kater klar zu kommen und das einmassierte Avocado-Apfel-Pfirsich-Banane-Weihnachtstraum Gelee aus meinen Klamotten zu waschen. Noch eine kleine Frage zum Schluss: Wie kam es dazu, dass dieser verdammte Ed Hardy Duftbaum an meinem Zehen hing?

Sündy + Katja“

Dienstag, 13. November 2012

Hamilton, Raglan und unsere zwei verrückten Couchsurfer

Hamilton 3th-5th Nov
Samstag:
Am letzten Abend in Whitianga sahen wir noch bei einem kleinen Spaziergang, dass am Wochenende anscheinend eine Art Oldtimertreffen auf dem Sportplatz stattfinden sollte. In den vorherigen Tagen sahen wir ganz oft solche Oldtimer an uns vorbei fahren und wir wunderten uns immer, ob dort einfach jeder so ein Auto besitzt (neben schickem Haus und Boot kann man sich das hier auch noch leisten).Wir schauten uns die Autos an und machten ein paar Fotos.

 
Danach machten wir uns auf den Weg nach Hamilton. In den letzten Tagen hatten wir noch ziemlich spontan eine Unterkunft über Couchsurfing gefunden. So kamen wir am Samstag Mittag bei Nick und Lou an, die uns freundlicherweise für zwei Tage kostenlos bei sich aufnahmen. Der erste Eindruck war, nunja.. etwas eigenartig. Das lag (wie wir später erfuhren) an dem Hangover, den sie von der letzten Nacht hatten. Da waren sie auf einer anscheinend ziemlich guten Halloweenparty, ihre Kostüme wurden uns dann ziemlich schnell präsentiert. Und so lebten wir das erste Mal mit einem Gorilla und einer Hummel unter einem Dach ;)


Den Tag verbrachten wir damit, Nick dabei zuzuhören, wie er bei verschiedenen Taxiunternehmen anrief und nach seinem verloren gegangen Gorilla- Kopf fragte und zu den Hamilton Gardens zu fahren (das angeblich Interessanteste in Hamilton). Das war dann auch wirklich ganz schön: Wir konnten durch Gärten gehen, die in den Stilen verschiedener Länder hergerichtet waren (englisch, japanisch, chinesisch, indisch, amerikanisch, italienisch).

Später hatten wir dann noch einen sehr lustigen Abend mit Nick, Lou und ihren Freunden. Wir schauten uns Bilder von ihrer Reise auf der Südinsel Neuseelands an, testeten Partyhüte aus und hatten ziemlich viel zu lachen. Der Kiwi- Slang kann übrigens ziemlich kompliziert sein: schnell und eigen („Sweet as, Bro!“). Wir wollten uns auch nicht die vergleichbar vielen Bars Hamiltons entgehen lassen. Allerdings kam bei uns dreien keine richtige Partylaune mehr auf und die meisten Leute waren ziemlich schrecklich (und frieren tun sie auch nicht!). Deshalb waren wir wieder schnell zurück bei unseren Hosts und gingen schlafen.


Sonntag hieß es endlich einmal: ausschlafen! Nick brachte uns vom Farmers Market sein Lieblingsbrot mit. Das war auch tatsächlich sehr gut und schnell weg ;) Die Selbstverständlichkeit solcher kleinen Gesten ist wirklich toll. Mittags machten wir uns dann auf den Weg zum nicht weit entfernten Raglan. Nick wollte uns gern begleiten, da er den Ort sehr mag. Zunächst fuhren wir zu den Surferstränden, für die der schöne Ort bekannt ist. Hier gibt es vor allem starken Wind und hohe Wellen. So liefen wir ein Stück über die Strände, dick eingepackt in lange Klamotten, Windjacke und Kapuze und wurden damit sofort als „Ausländer“ identifiziert (alle anderen liefen in kurzen Sommersachen herum, so auch unser Kiwi- Begleiter Nick). Trotzdem war es dort einfach wunderschön: der Sand war dunkel und warm, die Gegend war ruhig und man konnte weit über den Ozean sehen. Cindys Ehrgeiz wurde beim Anblick der Surfschule gepackt, sie nimmt sich fest vor, auch bald Surfen zu lernen.


Danach fuhren wir zu den Bridal Veil Falls, einem der Wasserfälle in Neuseeland. Der Weg dorthin, den wir zu Fuß zurücklegten war schon toll, wir wanderten durch einen tollen Wald, entlang an dem kleinen Flüsschen, aus dem nach ein paar Minuten der Wasserfall entstehen sollte. Diesen konnte man dann von allen Höhen betrachten, das war ein tolles Naturschauspiel (unten angekommen erkannten wir dann noch zwei Regenbogen).

 
Auf dem Rückweg wollte uns Nick noch kurz vor Hamilton einen Park zeigen mit Bäumen aus aller Welt, Kühen, Hühnern und so. Schön zum Rumschlendern.
Bei einem wieder sehr teuren Einkauf bei Pak'n Save (da wünscht man sich die deutschen Preise), kauften wir für Nick und Lou Schokolade als kleines Dankeschön. Wir zeigten Nick noch unseren Blog, bei dem er ja zumindest die Fotos ansehen konnte ;) Unser Fazit vom Couchsurfing ist dann wirklich durch und durch positiv. Ohne Nick und Lou wär Hamilton nicht so lustig geworden!
We had so much fun with those guys. Thanks a lot for your hospitality!!